Zwei Verletzte bei schwerem Unfall nahe Oeversee – Fahrer eine Stunde lang eingeklemmt
Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der L96 zwischen Haurup und Oeversee sind am Mittwochmittag zwei Menschen teils schwer verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wollte der Fahrer eines VW Caddy Lieferwagens aus Richtung Tarp kommt die mit Stoppschild gesicherte L96 in Richtung Flensburg überqueren. Offenbar übersah der Fahrer dabei einen aus Richtung Haurp kommenden VW Amarok mitsamt Anhänger. Es kam zum Zusammenstoß im Kreuzungsbereich. Der Amarok überschlug sich und wurde in ein angrenzendes Maisfeld geschleudert. Der VW Lieferwagen schleuderte noch rund 50 Meter weiter und kam entgegengesetzt zur Fahrtrichtung an der Leitplankte zum Stehen.
Ersthelfer stoppten sofort an der Unfallstelle, sicherten diese, setzten den Notruf ab und leisteten erste Hilfe. Die Rettungsleitstelle alarmierte ein Großaufgebot an Rettungskräften. Neben den freiwilligen Feuerwehren aus Oeversee, Tarp und Weding rückten drei Rettungswagen, der Flensburger Notarzt und der Rettungshubschrauber Christoph Europa 5 an die Unfallstelle aus. Eine Streifenwagenbesatzung der Polizei befand sich aufgrund groß angelegter Erntekontrollen in unmittelbarer Nähe zum Unfallort und fuhr umgehend unterstütztend dort hin.
Während sich der Fahrer des auf dem Dach liegenden VW Amarok selbst aus seiner misslichen Lage befreien konnte, war der Fahrer des VW Caddy schwer in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Fußraum auf der Fahrerseite erheblich deformiert. Diese Lage stellte die Einsatzkräfte der Feuerwehr vor eine große Herausforderung. Erschwerend kam hinzu, dass die Bauform dieses Lieferwagens ein Aufschneiden des Daches mit der Rettungsschwere kaum möglich machte. Eine Stunde lang hatten die Kameraden der Feuerwehr alle Hände voll zu tun um den Mann aus dem Fahrzeug zu befreien. Mit einer Säbelsäge wurde das Dach regelrecht wie eine Konservendose aufgeschnitten. Mit einem Trennschleifer wurde die Leitplane entfernt und mit Hydraulikstempeln das Fahrzeug so auseinander gedrückt, dass der Fahrer befreit werden konnte. Er wurde mit schweren Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.
Die L96 war während der umfangreichen Rettungs- und Bergungsarbeiten für rund drei Stunden voll gesperrt. Ein Sachverständiger wurde hinzugezogen um den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren.