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Rettungsleitstelle in Harrislee – Arbeiten unter Corona-Bedingungen

Die Leitstelle Nord in Harrislee - Foto: Benjamin Nolte

Harrislee: Sie sind rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr erreichbar, die Frauen und Männer in der Rettungsleitstelle in Harrislee. Zuständig für die Kreise Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und die Stadt Flensburg, nehmen die Disponenten täglich dutzende Notrufe entgegen. Mit Beginn der Corona Pandemie stand auch die Leitstelle vor neuen Herausforderungen. Als Teil der kritischen Infrastruktur mussten personelle Ausfälle unbedingt verhindert bzw. die Gefahr so gering wie möglich gehalten werden. „Auch wir müssen natürlich gucken, das wir ein mögliches Infektionsrisiko und die Auswirkungen auf die Belegschaft im Falle einer Ansteckung so gering wie möglich halten“, berichtet Achim Hackstein, Leiter der Rettungsleitstelle, „dies gelingt uns bisher sehr gut und auch die Mitarbeiter sind sensibilisiert, schränken sich auch privat ein.“

Corona ist auch im Leitstellenalltag allgegenwärtig, hat in jedem Notruf eine Bedeutung. „Neben unser standardisierten Notrufabfrage, mit Fragen nach der Örtlichkeit und der Art des Notfalls, spielt nun auch eine Coronaabfrage eine Rolle“, so Hackstein. Über einen kleinen Infomonitor kann der jeweilige Disponent einen Fragenkatalog abarbeiten, mit dem Ziel den alarmierten Rettungskräften schon vor Eintreffen am Einsatzort die wichtige Info mitzuteilen, ob es sich um einen Corona-Verdachtsfall oder sogar eine bestätigte Infektion handelt.

Hackstein appelliert dabei an alle Notrufteilnehmer diese Fragen auch wahrheitsgemäß zu beantworten: „Für die Kollegen der Feuerwehren und Rettungsdienste, die den Einsatz fahren macht es ja keinen Unterschied, sie kommen selbstverständlich trotzdem, auch wenn vor Ort ein Verdachtsfall auf sie wartet. Es ist aber immens wichtig, dass sich die Mitarbeiter richtig und rechtzeitig schützen können.“

Auch in der Leitstelle gibt es Veränderungen, die durch Corona notwendig geworden sind. „Zwei Arbeitsplätze haben wir aus dem großen Leitstellenraum in einen Vorraum ausgelagert“, so Hackstein, „damit können wir gewährleisten, dass die Mitarbeiter einen ausreichend großen Abstand zueinander einhalten können.“ Zwischen den Arbeitsplätzen der Disponenten wurden große Trennwände aus Acrylglas aufgestellt, beim Verlassen des Arbeitsplatzes muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. „Wir halten den Kontakt unter den Mitarbeitern so gering wie möglich“, erläutert Hackstein, „auch die Übergaben bei Schichtwechsel finden nicht wie gewohnt statt, Rückfragen untereinander werden weitgehend telefonisch abgewickelt, Konferenzen über Video durchgeführt.“

Das Notrufaufkommen und somit auch die Einsatzzahlen haben sich seit Beginn der Pandemie nicht verändert. Seitens der Rettungsdienste ist aber zu vernehmen, dass die Zahl der Einsätze gestiegen ist, die deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die Ursache liegt dort in der anschließenden Desinfektion von Material und Fahrzeug, sobald ein Verdachts- oder positiver Corona-Fall gefahren wurde. „Vor Probleme stellt uns als Leitstelle dieser Mehraufwand nicht, im Einsatzgebiet der Leitstelle Nord werden genügend Fahrzeuge und Einsatzkräfte vorgehalten, so dass es zu keinen Engpässen kommt.“

Die Basis untereinander, zwischen den Behörden und mit den Einsatzkräften beschreibt Hackstein als durchweg positiv: „Mit unseren Feuerwehren, Rettungsdiensten, aber auch den Behörden und Gesundheitsämtern haben wir in den vergangenen Monaten eine sehr gute Zusammenarbeit erlebt. Veränderungen und Herausforderungen, mit denen sehr professionell und konstruktiv umgegangen wurden.“

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