Großübung in Husum – 20 Verletzte nach Verpuffung
18. Oktober 2016 – Husum: Es war ordentlich was los am Sonnabend in Husum . Rund 130 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Husum, des Löschzug Gefahrgut Schleswig-Flensburg und Nordfriesland, des THW, des Rettungsdienstes, des DRK und der DLRG probten auf dem Gelände der Firma Thomas Reinigungsmittel den Ernstfall.
Angenommen wurde eine in dem Betrieb für Reinigungsmittel durch Unachtsamkeit ausgelöste Verpuffung. Der betroffene Gebäudeteil war sofort verraucht und durch die Lüftungsanlage verbreiteten sich die giftigen Dämpfe weiter aus. In den unterschiedlichen Bereichen des Objektes verletzten sich mehrere Personen durch Intoxikation der Dämpfe und des Rauches, sowie durch Stürze. Ziel der Übung war es die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen möglichst realitätsnah zu trainieren. Die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr Husum waren vor Ort mit der Brandbekämpfung und der Menschenrettung beschäftigt. Mehrere Personen mussten mit der Drehleiter gerettet werden, da ihnen der Fluchtweg abgeschnitten war. Im weiteren Verlauf des Übungsszenarios erschreckte sich der Fahrer eines Gabelstaplers durch den Knall der Verpuffung und fuhr mit seinem Fahrzeug in einen Behälter mit Salzsäure. Dieser wurde dabei beschädigt, geringe Mengen Salzsäure traten aus. Es verletzten sich dabei zwei weitere Personen durch Salzsäure. Die Löschzüge Gefahrgut der Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland übernahmen die Dekontamination der mit Salzsäure in Kontakt gekommenen Verletzten und der Einsatzkräfte.
Durch den Bergungszug des technischen Hilfswerks wurde ein Hindernis vor einem Notausgang entfernt.Die SEG des DRK errichtete einen Behandlungsplatz für die Sichtung und die erste Versorgung der Verletzten. Im Anschluss wurden sie fiktiv auf verschieden Krankenhäuser durch den Rettungsdienst des Kreises Nordfriesland, dem Deutschen Roten Kreuz und der DLRG verteilt.
Nach Abschluss der Maßnahmen und Abtransport aller Verletzten wurde unter den Führungskräften eine Nachbesprechung abgehalten. Broder Hansen (stellvertretender Gemeindewehrführer) bedankte sich zunächst bei den Verletztendarstellern, die teilweise unter extremen Bedingungen ihre Rolle hervorragend übernommen haben. Im weiteren Verlauf hob der Gemeindewehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Husum Hr. Jürgen Jensen hervor, dass jede einzelne Organisation für sich seinen hohen Ausbildungsstand demonstriert habe. Die Schwierigkeit der Lage bestand darin, auf der Führungsebene der einzelnen beteiligten Einheiten eine in sich greifende Kommunikationsstruktur aufzubauen. Nach den ersten, bei solch großen Lagen üblichen, hektischen 5-10 Minuten sei dies auch außerordentlich gut gelungen. Als Schlusswort bedankte sich Hr. Michael Massow von der Fa. August Thoms in Husum bei allen Beteiligten. Für ihn stellt das Ergebnis dieser Übung neben seinen eigenen Sicherungsmaßnahem eine zusätzliche Beruhigung dar.
Ein Dank gilt auch den Kameraden Arne Erichsen, Tim Goldschmidt und Broder Hansen für die Ausarbeitung dieser umfangreichen und komplexen Einsatzübung.