Geschäftsführer der Fahrschule Simonsen vereitelt Diebstahl auf dem Firmengelände – wilde Verfolgungsjagd
09. Oktober 2014 – Flensburg: „Schon öfter habe ich abends auf dem Heimweg von Handballspielen in der Flens-Arena gescherzt, wenn wir nun an der Fahrschule vorbeifahren versucht da bestimmt gerade jemand einzubrechen“, erzählt der Geschäftsführer der Fahrschule Simonsen Frank Rzepka-Neumann am Donnerstag. Am Abend zu vor wurde aus dem Spaß dann ernst. „Wir waren gerade auf dem Rückweg vom Handballspiel der SG Flensburg-Handewitt, fuhren die Bahnhofsstraße entlang und da sah ich Licht auf dem Hof unserer Fahrschule, auch konnte man erkennen wie sich ein Unbekannter dort an einem unserer Anhänger zu schaffen machte“, schildert Rzepka-Neumann, „ich bin dann sofort mit meinem Auto auf den Hof gefahren und hab mich in die Einfahrt gestellt um zu verhindern, dass der Unbekannte mit seinem Fahrzeug die Flucht ergreift“.
Frank Rzepka-Neumann und seine drei Begleiter stiegen aus und sprachen den Unbekannten an. Man wollte wissen, was er in der Dunkelheit um diese Uhrzeit, es war gegen 22.40 Uhr auf dem Privatgelände zu suchen hatte. Man versuchte sich auf dänisch zu verständigen und der Unbekannte gab an, dass man ihm erlaubt hätte einen Anhänger vom Hof zu leihen. „Das konnte ich nun so gar nicht glauben und rief die Polizei“, so Rzepka-Neumann. Zunächst blieb die Lage entspannt und ruhig, der Unbekannte Mann, der mit einem dänischen PKW auf den Hof gefahren war, kuppelte den Anhänger wieder ab. „Dann auf einmal sprang er blitzartig in sein Auto und gab Gas, als er merkte das mein Fahrzeug in der Hofeinfahrt stand, setzte der Däne mit quietschenden Reifen zurück und versuchte mit Vollgas an der anderen Seite zwischen Hauswand und PKW hin durchzukommen. Dabei streifte er einen Zaun und verfehlte meinen Wagen um Haaresbreite.“
Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei erschien wenig später auf dem Grundstück, der 35-jährige Däne war zu diesem Zeitpunkt bereits flüchtig. Im Innenstadtbereich fiel der Däne aufgrund der bereits eingeleiteten Fahndung einer anderen Streifenwagenbesatzung auf, diese nahm die Verfolgung auf. Anhaltesignale der Polizeibeamten ignorierte der Däne und beschleunigte seinen Ford in der Stadt auf 100-140 km/h. Bei dem Versuch den Ford zu überholen rammte der Däne auf der B200 ein Polizeifahrzeug und versuchte es in die Leitplanke zu drücken. Die Beamten wurden dabei leicht verletzt, konnten die Fahrt jedoch fortsetzen.
Mit hoher Geschwindigkeit ging es weiter nach Dänemark, wo der Mann seine Flucht völlig enthemmt fortsetzte, teilweise mit über 180 km/h, auch innerhalb geschlossener Ortschaften. Die eingesetzten Beamten mussten die Verfolgung aus Sicherheitsgründen abbrechen. Wenig später entdeckten dänische Kollegen das Fahrzeug in Graesten und konnten den Täter in unmittelbarer Nähe festnehmen. In dem Ford, der übrigens auch gestohlen war, fanden sich außerdem deutsche, gestohlene, Kennzeichen. Eine Fahrerlaubnis besitzt der 35-jährige nicht mehr.
Der Däne ist den deutschen und dänischen Behörden bereits hinlänglich bekannt. „Wenn wir vorher gewusst hätten, welch großes Maß an krimineller Energie in diesem Typen steckt und man da genauer drüber nachdenkt, dann hätte die Geschichte auch anders ausgehen können“, so Frank Rzepka-Neumann.