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Feuerwehr, nicht immer eine einfache Aufgabe….offener Brief der freiwilligen Feuerwehr Tarp

Archivfoto

Leider ist es am Abend des 14. November 2016 erneut zu einem tragischen Zwischenfall auf der Bahnstrecke Flensburg-Hamburg gekommen. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Tarp rückten aus dem Gerätehaus aus, um vor Ort hoffentlich noch helfen zu können. Es war ein regnerischer, kalter Herbstabend.

Durch die Leitstelle wurden die Einsatzkräfte an den Bahnhof Tarp geschickt. Es sollte sich herausstellen, dass hier aber kein Einsatzort zu finden gewesen ist. Der tatsächliche Einsatzort sollte einige Kilometer südlich sein. Unerklärlicher Weise waren aber die Bahnschranken in Tarp am Bahnhof geschlossen. Verantwortungsvolle junge Kameradinnen und Kameraden sicherten sogleich den Verkehr ab, da die Bahnstrecke zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesperrt gewesen ist. Sie taten es, um die Verkehrsteilnehmer und somit auch die Bürgerinnen und Bürger ihrer Gemeinde vor weiterem Unheil zu schützen.

Leider sahen sich die Kameradinnen und Kameraden in der Ausführung ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit mit Beschimpfungen und gefährdenden Missachtungen der Anweisungen konfrontiert. Obwohl die Schrankenanlage der deutschen Bahn geschlossen gewesen ist, fuhren PKW´s, trotz eines eindeutigen Hinweises der Einsatzkräfte, an diesen vorbei über den Bahnübergang. Diese Fahrt wurde nicht selten durch entsprechenden Beschimpfungen kommentiert. Gleiches galt für Fußgänger.

Damit wurde der für die jungen Kameraden ohnehin schon sehr belastende Einsatz noch belastender. Nicht auszudenken wäre es, wenn im Rahmen der verkehrsgefährdenden Überquerungen noch ein weiteres Unglück passiert wäre. Welcher hohe psychische Druck hätte dann auf unsere jungen Kameradinnen und Kameraden eingewirkt?

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

bitte berücksichtigen Sie in der Zukunft die Arbeit der Feuerwehren in diesen Bereichen. Die täglich an die Kameradinnen und Kameraden gestellten psychischen Anforderungen in den Einsätzen, zu denen die Einsatzkräfte ehrenamtlich ausrücken um in Not geratenen Menschen zu helfen, sind auch ohne die zusätzliche Gefährdung durch Beschimpfungen und unkontrollierte Handlungen der Verkehrsteilnehmer groß genug. Ich kann jene Kameradinnen und Kameraden verstehen, die aufgrund der hohen Belastung, und zwar nicht nur durch die grausamen Erlebnisse bei diesen Einsätzen, irgendwann ihren Einsatzanzug abgeben. Nicht weil Sie nicht mehr wollen, sondern weil Sie nicht mehr können…..

Im Namen der Gemeindefeuerwehr Tarp

Ihr Sacha Münster

Einsatzleiter vom 14.11.2016

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