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Fahrsimulator – Berufsfeuerwehr Flensburg trainiert Fahrten mit Blaulicht

Fahrsimulator bei der Berufsfeuerwehr Flensburg - Foto: Benjamin Nolte

Flensburg – Das Risiko eines Unfalls ist bei einer Fahrt mit Blaulicht und Martinshorn fünf Mal höher als unter normalen Bedingungen. Ein hohes Risiko auch für die Mitarbeiter der Flensburger Berufsfeuerwehr, die mit den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr und den Rettungswagen tagtäglich mit Sondersignal unterwegs sind. „Üben und trainieren kann man solche Fahrten unter Realbedingungen nicht“, berichtet Harald Ewers von der Flensburger Berufsfeuerwehr. Der stellvertretende Sicherheitsbeauftragte hat sich dafür eingesetzt, dass auf der Wache der Berufsfeuerwehr ein Monat lang ein Fahrsimulator steht, der auch Einsatzfahrten simulieren kann. Das Gerät von der Firma „Foerst Fahrsimulatoren“ aus Köln steht seit Anfang März im Schulungsraum der Flensburger Berufsfeuerwehr.

Immer wieder kommt es in Deutschland zu Verkehrsunfällen, an denen Einsatzfahrzeuge beteiligt sind. Unter Nutzung von Blaulicht und Martinshorn dürfen die Fahrzeugführer zwar Verkehrsregeln brechen, beispielsweise rote Ampeln überfahren, allerdings immer nur dann, wenn eine Gefährdung aller anderen Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen werden kann. Im Gegenzug dazu sind alle anderen Verkehrsteilnehmer laut Straßenverkehrsordnung angehalten Fahrzeugen mit Sondersignal den Weg frei zu machen und eine Weiterfahrt zu ermöglichen. „Auf einer Einsatzfahrt muss man immer mit allem rechnen“, weiß Ewers aus Erfahrung, „nicht jeder Verkehrsteilnehmer reagiert so, wie man es sich selbst gerade vorstellt. Aufmerksamkeit, Weitsicht und auch Vorsicht sind das A und O bei Einsatzfahrten.“

In unterschiedlichen Szenerien können die Feuerwehrmänner und Angestellten im Rettungsdienst im Fahrsimulator das Fahren mit Sondersignal trainieren. „Neben verschiedenen Wetterverhältnissen wie Nebel, Regen, Schnee oder Gewitter, lassen sich auch spielende Kinder oder Wildwechsel simulieren“, erklärt Ewers. Auf drei großen Monitoren wird dem Fahrzeugführer die Sicht nach vorne und zu beiden Seiten des Fahrzeuges dargestellt. Rückspiegel und auch Rückfahrkameras lassen sich auf Knopfdruck einblenden. Neben einem Feuerwehrkleinfahrzeug kann der Nutzer des Simulators wahlweise auch in einem Löschfahrzeug oder einem Rettungswagen Platz nehmen.

Vier bis acht Minuten dauert ein Szenario im Schnitt. Fahrten in der Stadt, auf der Autobahn, über Land oder durch Rettungsgassen werden durch die Software dargestellt. Der Ausbilder kann mittels Fernbedienung auch während eines Szenarios eingreifen und beispielsweise einen plötzlichen Wildwechsel einspielen oder das Wetter verändern.

Neben den Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr sind auch die freiwilligen Feuerwehren der Stadt in das Projekt eingebunden und können ihre Maschinisten zwei Mal pro Woche am Simulator üben lassen. „Die Aus- bzw. Weiterbildung am Fahrsimulator wird auch durch unseren Fahrlehrer begleitet“, so Ewers, „besonders auch für unseren Nachwuchs und noch junge Kollegen eine gute Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln. Harald Ewers kann sich gut vorstellen, dass ein ähnliches Gerät auch zu Ausbildungszwecken dauerhaft auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule platziert werden könne.

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