Dramatische Minuten in Bollingstedt: Zwei Kinder im Eis eingebrochen
Bollingstedt: Dramatische Minuten am Nachmittag in Bollingstedt im Kreis Schleswig-Flensburg. Zwei Kinder sind gegen 15 Uhr im Mühlenteich im Eis eingebrochen. Nach Angaben von Feuerwehr und Rettungsdienst eilte ein älteres Ehepaar den beiden vierjährigen zur Hilfe. Sie hatten offenbar an der Uferkannte, unterhalb einer großen Wiese gespielt und dabei das dünne und brüchige Eis des Mühlenteichs betreten. Während das ältere Ehepaar die beiden Kinder in letzter Minute aus dem eiskalten Gewässer retten konnte, entwickelte sich im Anschluss ein kleines Drama.
Über Notruf wurde die Rettungsleitstelle über den Einsatz am Wasser in Kenntnis gesetzt und alarmierte den Rettungsdienst um die unterkühlten Kinder und das ältere Ehepaar zu versorgen. Nach Angaben des Rettungsdienstes musste einer der Lebensretter, der Mann, wenig später im Rettungswagen reanimiert werden. Die Aufregung hatte offenbar zu einem Herzstillstand geführt. Glücklicherweise gelang es den Rettungskräften schnell den Kreislauf des Mannes wiederherzustellen. Als dieser wieder ansprechbar war, fragte er nach seiner Frau. Diese konnte im Umfeld der Einsatzstelle nicht angetroffen werden.
Polizei und Rettungsdienst mussten zunächst davon ausgehen, dass die Frau bei der Rettung der beiden Kinder möglicherweise ihrerseits einen Ertrinkungsnotfall erlitt und im Mühlenteich untergegangen war. Nun wurde ein Großaufgebot an Rettungskräften alarmiert. Insgesamt vier Rettungswagen, der Schleswiger Notarzt, der Rettungshubschrauber Christoph Europa 5 aus Niebüll, der leitende Notarzt, der organisatorische Leiter Rettungsdienst und die freiwilligen Feuerwehren Bollingstedt und Treia trafen nach und nach an der Einsatzstelle ein. Auch Einsatzkräfte der Wasserrettung der Flensburger Berufsfeuerwehr wurden alarmiert und befanden sich mit Tauchern auf dem Weg nach Bollingstedt.
Kräfte der Feuerwehr suchten den Uferbereich ab, postierten sich auf einer nahegelegenen Brücke, stachen am Ufer Löcher in das Eis. Dann erreichte die Einsatzleitung die erlösende Nachricht, die ältere Dame, konnte durch die Polizei einige Straßen weiter aufgegriffen werden. Ihr ging es den Umständen entsprechend gut, sie hatte den Einsatzort offenbar kurzzeitig verlassen, nachdem die Kinder gerettet waren.
Die beiden Kinder und auch das ältere Ehepaar wurden mit Rettungswagen in umliegenden Krankenhäuser gebracht. Nach Informationen des Rettungsdienstes schwebt niemand in Lebensgefahr, alle Beteiligten hatten großes Glück und mehr als einen Schutzengel.
Wie genau es zu dem Unglück kam ist unterdessen noch unklar, die Polizei ermittelt.
Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei weisen noch einmal ausdrücklich daraufhin, dass bei Betreten der Eisflächen akute Lebensgefahr besteht. Das Eis ist dünn und brüchig und in den Gewässern können gefährliche Unterströmungen herrschen. Ist man erst einmal eingebrochen, so ist es nahezu unmöglich sich selbst zu befreien. Weisen Sie auch Ihre Kinder auf die Gefahren hin.