Deutsch-dänischer Rettungsdienst wird während der Corona-Krise ausgesetzt
Flensburg: Bereits seit 1999 gibt es eine Vereinbarung zwischen deutscher und dänischer Seit, die den grenzübergreifenden Rettungsdienst regelt. Seitens der Berufsfeuerwehr Flensburg fahren seitdem Rettungswagen und auch das Flensburger Notarzteinsatzfahrzeug zu Notfällen in die dänische Grenzregion. „Mit dem heutigen Tag wird diese Vereinbarung bis auf weiteres ausgesetzt“, heißt es seitens der Stadt Flensburg. Die Berufsfeuerwehr Flensburg betont dabei, dass dies eine Entscheidung ist, die auf beiden Seiten getroffen worden ist. Bis zu den durch die Corona-Krise bedingten Grenzschließungen und massiven Grenzkontrollen, hatten die Einsatzkräfte der Flensburger Berufsfeuerwehr teils einen deutlichen Zeitvorteil bei der Notfallrettung in der unmittelbaren Grenzregion. „Dieser Vorteil ist nun weg“, heißt es von der Berufsfeuerwehr, „trotz Sondersignal brauchen wir nun durch die Grenzkontrollen erheblich mehr Zeit als sonst.“
Die dem Projekt zu Grunde liegenden kürzeren Transportzeiten durch die grenzübergreifende Hilfe aus Deutschland, sind damit hinfällig. „Zudem ist auch die Verbringung von Patienten in Zielkrankenhäuser erheblich komplizierter geworden“, so die Aussage der Berufsfeuerwehr, „Corona-Patienten können nicht einfach in jedes beliebige Krankenhaus gefahren werden.“ Die Entscheidung ist den Verantwortlichen nicht leicht gefallen, funktioniert die grenzübergreifende Zusammenarbeit im Rettungsdienst seit 1999 unkompliziert und gut. Durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Verzögerungen beim Grenzübertritt hat die Bevölkerung in der Grenzregion jedoch keinen unmittelbaren Vorteil mehr, wenn ein deutsches Einsatzmittel alarmiert wird.
Beide Seiten sind sich einig, dass diese Sonderlage alle Beteiligten zu einer kleinen Pause zwingt, jedoch nichts an der grundsätzlichen Vereinbarung ändern wird. Ist das Gröbste überstanden und entspannt sich die Lage an der Grenze wieder, werden die deutschen Rettungskräfte auch wieder in der dänischen Grenzregion im Einsatz sein.