Bundeswehrhubschrauber bringt Patienten von Sylt nach Flensburg
Es war nicht unbedingt ein alltäglicher Rettungseinsatz, den die Rettungsleitstelle in Harrislee am Sonntagabend koordinieren musste. Im Krankenhaus in Westerland auf Sylt befand sich am Sonntagabend ein Patient in einem kritischen Zustand. Eine zielführende Behandlung im dortigen Klinikum war nicht länger möglich, der Mann musste auf das Festland verlegt werden und sollte in der Diako in Flensburg weiterversorgt werden. Ein bodengebundener Transport im Rettungswagen mittels Fähre oder Autozug schied aufgrund des Zustandes des Patienten aus.
Als problematisch stellte sich nun die Wetterlage heraus. Die Rettungshubschrauber auf dem Festland konnten die Insel Sylt witterungsbedingt nicht anfliegen. Hilfe kam dann seitens der Bundeswehr. Ein auf Borkum stationierter Sea-King-Hubschrauber wurde alarmiert und machte sich auf den Weg in Richtung nordfriesischem Festland, wo er einen zuvor alarmierten Notarzt aus Flensburg aufnahm. Die Besatzung des SAR Hubschraubers ist zwar auch für den Transport von medizinischen Notfällen ausgebildet und ausgerüstet, ein Arzt befand sich Sonntagabend aber nicht an Bord. Dieser wurde dann wenig später auf dem Festland aufgenommen und der Marine-Hubschrauber machte sich auf nach Westerland.
Nachdem der Patient auf Sylt aufgenommen wurde, machte sich die Besatzung umgehend auf den Weg nach Flensburg. Aufgrund der Größe (ca. 22 Meter lang und fast 5 Meter breit) und einem Gewicht von bis zu 9 Tonnen konnte die SAR-Maschine nicht auf dem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach der Diako landen, sondern musste den Flugplatz Schäferhaus vor den Toren der Stadt anfliegen. Dort warteten bereits ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug auf den Hubschrauber. Da auf dem kleinen Sportflugplatz in den Abendstunden kein Betrieb mehr herrscht und auch der Tower nicht besetzt ist wurde auch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr alarmiert um die Landung abzusichern und die Flugfeldbefeuerung einzuschalten.
Wenige Minuten später befand sich der Patient in der Diako in Flensburg und konnte dort weiter versorgt werden. Der Sea King der Marine hob rund eine Stunde nach seiner Landung und einer anschließenden Betankung wieder in Richtung Borkum ab.