Berufsfeuerwehr Flensburg nimmt „Containerwache“ in Betrieb
Flensburg: In Rekordzeit hat die Berufsfeuerwehr Flensburg eine neue Rettungswache aufgebaut und in Betrieb genommen. Fortan rücken zwei Rettungswagen und das VEF (Verlegeeinsatzfahrzeug) vom Trollseeweg zu ihren Einsätzen aus. „Durch die Corona-Pandemie ist es notwendig, dass wir unsere Mannschaften so gut wie möglich voneinander trennen um die Einsatzfähigkeit stets aufrechterhalten zu können“, berichtet Sacha Münster, von der Projektleitung der Berufsfeuerwehr Flensburg, „gerade einmal rund sieben Wochen nachdem ich mir die Halle im Trollseeweg angesehen habe, konnten wir die neue Rettungswache in Betrieb nehmen.“ Von Außen noch nicht als Rettungswache zu erkennen, hat die Berufsfeuerwehr Flensburg die große Halle von der Firma Aktiv Bus übernommen und zunächst für fünf Jahre gemietet. „Einen Teil des Rettungsdienstes wollen wir zunächst für 6 Monate in diesen Räumlichkeiten unterbringen, anschließend soll hier im Zuge der Abriss- und Baumaßnahmen auf dem Gelände der Hauptfeuerwache ein Teil der Feuerwehrfahrzeuge untergebracht werden.“
Bereits zu Beginn der Pandemie haben die Verantwortlichen der Berufsfeuerwehr damit begonnen Einsatzkräfte und Fahrzeuge im ganzen Stadtgebiet auf viele kleine Standorte zu verteilen. Bei eventuell eintretenden Infektions- oder Quarantänefällen innerhalb der Belegschaft, sollen personelle Ausfälle und Engpässe durch diese Maßnahmen auf ein Minimum reduziert werden. Um den Anforderungen und Bedürfnissen des Rettungsdienstes gerecht zu werden, sind Ferienwohnung keine dauerhafte Lösung. Einsatzfahrzeuge mussten dort überwiegend draußen im Freien stehen und dies sorgt gerade in der kalten Jahreszeit für Probleme, somit war die Berufsfeuerwehr seit Monaten auf der Suche nach einer geeigneten Halle um dort übergangsweise Einsatzmittel zu stationieren.
„Die Halle im Trollseeweg bot ideale Voraussetzungen“, berichtet Sacha Münster, „dennoch mussten wir nicht unerheblichen Aufwand betreiben um Halle und Außengelände zu einer Rettungswache umzubauen bzw. aufzurüsten.“ Insgesamt wurden 16 große 20-Fuß-Container aufgestellt um Mitarbeitern und Material den notwendigen Platz zu bieten. In der großen Halle sind neben den drei Einsatzfahrzeugen zwei Sanitärcontainer mit Toiletten und Duschen, sowie ein Lagercontainer für Frischwäsche und ein Sanitätslager untergebracht. Zusätzlich wurde eine Beleuchtung mit Bewegungsmelder nachgerüstet, die Torsteuerung angepasst, elektrische Leitungen für die Spannungsversorgung der Einsatzfahrzeuge verlegt und ein Glasfaseranschluss der Stadtwerke installiert. Und das alles innerhalb weniger Wochen.
„Neben der großen Halle haben wir 12 weitere Container aufgebaut, die als Unterkünfte für unsere Einsatzkräfte dienen“, so Münster, „ein Container beherbergt eine Küche, drei weitere mit einander verbundene Container bilden einen großen Aufenthaltsraum inkl. Computerarbeitsplatz und 8 Container dienen als Ruheräume für die Mitarbeiter.“ Äußerlich mögen die Container rustikal und einfach wirken, im Inneren sind sie mindestens so ausgestattet wie herkömmliche moderne Rettungswachen. „Die Ruheräume sind sogar etwas größer als auf vielen Rettungswachen“, so Münster, „jeder Mitarbeiter hat einen eigenen Container zur Verfügung, in dem neben dem Bett auch ein großer Schreibtisch steht.“ Der Weg zwischen den Containern und dem Eingang zur Fahrzeughalle soll in Kürze noch überdacht werden und an beiden Enden einen Windabschluss erhalten. „Neben der Funktionalität der neuen Räumlichkeiten war uns auch der wohnliche Charakter sehr wichtig“, so Münster, „wir haben ansprechende Möbel angeschafft, Bilder aufgehängt, Blumen auf den Tischen und Lampen aufgestellt, es ist wichtig, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen und allen Widrigkeiten zum Trotz motiviert an die Arbeit gehen.“
Der anfänglichen Skepsis, die man bei dem Stichwort „Containerwache“ entwickelt, wich nach Inbetriebnahme des neuen Standortes schon fast Begeisterung innerhalb der Belegschaft. „Wir haben durchweg positive Rückmeldungen der Mitarbeiter erhalten, bisher fühlen sich alle wohl und waren sehr positiv überrascht“, so Münster.
Von Außen derzeit noch nicht als Rettungswache zu erkennen, soll die Halle demnächst auch noch einen Schriftzug erhalten, der dann auch Anwohnern und Passanten signalisieren soll, dass hier Rettungsfahrzeuge untergebracht sind.