Bei Popcorn und Softgetränken – Kino bei der Flensburger Berufsfeuerwehr
Ende 2018 erhielt Carsten Herzog, der Chef der Flensburger Berufsfeuerwehr die Anfrage, ob die Flensburger nicht bei der neuen Staffel von „112 – Feuerwehr im Einsatz“ auf DMAX mitmachen wollen. Lange überlegen mussten er und seine Kameraden nicht, sie sagten zu. „Unser Hauptgrund war das Thema Nachwuchsgewinnung“, berichtet Carsten Herzog, „wie kann so etwas besser gelingen, als wenn wir uns und unsere Arbeit einer breiten Öffentlichkeit im Fernsehen vorstellen können.“
Von Anfang Februar bis in den September hinein fanden die Dreharbeiten statt. Kleine Kameras wurden in den Einsatzfahrzeugen verbaut und fanden sich auch an der Schutzausrüstung der Feuerwehrkameraden wieder. Etwa einmal die Woche begleitete zusätzlich ein Kamerateam die Einsatzkräfte. Der Zuschauer soll hautnah dabei sein und einen direkten Einblick in den Arbeitsalltag der Feuerwehr bekommen. „Nahezu alle Kollegen bei uns haben einer Veröffentlichung zugestimmt“, so Herzog, „ich sehe die Dreharbeiten auch als eine Art Motivationsfaktor für die Mitarbeiter, wenn sie Familie, Kindern und Freunden jetzt im Fernsehen zeigen können, was tagtäglich geleistet wird.“
Am Dienstagabend war es dann soweit, der TV Sender DMAX strahlte die erste Folge der neuen, dritten Staffel, im Free-TV aus. Während um 22.15 Uhr normalerweise auf der Wache der Flensburger Berufsfeuerwehr Ruhe einkehrt und sich die Einsatzkräfte auf ihre Stuben zurückziehen, so sah es gestern anders aus. Popcorndurft, süß und salzig, lag in der Luft, der Fernsehraum im ersten Stock der Wache war voll. Alle Kameraden der diensthabenden Schicht hatten sich hier versammelt um gemeinsam die erste Folge auf DMAX zu gucken. Sich selbst im Fernsehen sehen, seine Arbeit ungeschminkt der Öffentlichkeit zu präsentieren, auch für gestandene Feuerwehrmänner ein tolles Gefühl.
„Einfluss auf den Schnitt und die Einsätze, die im Fernsehen gezeigt werden, hatten wir nicht“, erläutert Herzog, „man hat sich im Vorfeld darüber abgestimmt, was man sehen und was man nicht sehen will und das hat auch sehr gut funktioniert. Die Dokumentation spiegelt die Realität der Feuerwehr wieder und zeigt die Bandbreite des täglichen Einsatzgeschehens, ich finde das Format gut!“ Auch Finn Döhring, Zugführer bei der Berufsfeuerwehr in Flensburg, fand nur positive Worte: „Man sieht sich nicht jeden Tag im Fernsehen und schon gar nicht so im Detail und völlig unzensiert. Ich bin stolz die Kollegen im Einsatz zu sehen und stolz, dass sie in der gestrigen Folge Leben gerettet haben. Man merkt aber auch, dass man die Einsätze noch einmal selbstkritisch reflektiert und auch über die eigenen und die Macken der anderen schmunzeln muss.“
Ob es jetzt jeden Dienstag einen Kino- und Popcornabend auf der Wache geben wird, ließ man am Dienstag noch offen.