Unterstützung durch Marine – Großeinsatz auf Sylt nach Kohlenmonoxid-Vergiftung
Ein Einsatz des Rettungsdienstes entwickelte sich am ersten Weihnachtsfeiertag auf der Nordseeinsel Sylt zu einem Großeinsatz mit Feuerwehr und wenig später auch der Bundesmarine. Nach unseren Informationen wurde der Rettungsdienst gegen 20.45 Uhr zu einem erkrankten Kind nach Westerland alarmiert. Was wie ein Routineeinsatz begann, entwickelte sich
Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes alarmierten umgehend die Feuerwehr, weitere Rettungswagen, sowie den Notarzt. In der betroffenen Wohnung befanden sich mindestens vier Personen, darunter zwei Kleinkinder. Alle Betroffenen wurden zunächst in die Klink nach Westerland verbracht und dort eingehend untersucht. Es stellte sich heraus, dass alle vier eine CO-Vergiftung erlitten hatten. Während die Feuerwehr vor Ort Messungen durchführte, wurde im Krankenhaus schnell klar, dass die Patienten auf der Insel nicht adäquat versorgt werden können. Auch ein möglicher Transport in eine Druckkammer stand noch im Raum. Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes blieben nach unseren Informationen unverletzt.
Ein Sprecher der Leitstelle Nord teilte mit, dass daraufhin am späten Abend ein Hubschrauber der Marine alarmiert wurde um die Patienten von Sylt auf das Festland zu fliegen. Die Unterstützung des SeaKing Hubschraubers aus Warnemünde war deshalb ein großer Vorteil, weil so alle vier Patienten auf einmal ausgeflogen werden konnten und nicht vier mal ein kleiner, ziviler Hubschrauber auf die Insel fliegen musste.
Um ausreichend medizinisches Personal an Bord der Bundeswehrmaschine zu haben, flog die SeaKing zunächst nach Flensburg zum Flugplatz Schäferhaus. Dort nahm die Maschine die Besatzung des VEF (Verlegungsarzteinsatzfahrzeug), Notfallsanitäter und Notarzt, sowie die Besatzung eines Rettungswagen auf. Unterstützt wurde die Personalübergabe durch den Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Flensburg. Anschließend machte sich die Maschine gegen 23.20 Uhr auf den Weg nach Sylt. In Westerland wurden die vier Patienten, darunter zwei Kinder übernommen. Ihr Zustand hatte sich in soweit verbessert, dass eine Behandlung in einer Druckkamer nicht mehr notwendig war, sie aber zur weiteren Stabilisierung ins Westküstenklinikum nach Heide geflogen worden.
Nach erfolgreicher Übergabe der Patienten flog die SeaKing die Flensburger Einsatzkräfte zurück zum Flugplatz Schäferhaus, wo sie zurück in den Dienst im Flensburger Stadtgebiet kehrten.
Die Ursache für die Kohlenmonoxid-Vergiftung ist unterdessen noch unklar. Die Polizei will erst am Montag weitere Angaben zu dem Vorfall machen. Nach Angaben der Freiwilligen Feuerwehr Westerland wurde in der Wohnung verbrannte Grillklohle gefunden.