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Erste Hilfe aus der Luft – ASB stellt Drohne in Dienst

Drohne des ASB in Flensburg - Foto: Benjamin Nolte

Flensburg: Drohnen sind aus der heutigen Zeit kaum noch wegzudenken. Die Anzahl an privaten und gewerblichen Drohnen nimmt seit Jahren stetig zu, so kommen sie nun auch vermehrt bei Feuerwehren, Rettungsdiensten und anderen Hilfsorganisationen zum Einsatz. In Flensburg gibt es nun ebenfalls eine Drohnengruppe, im Ernstfall steht der ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) Regionalverband Schleswig-Flensburg für Einsätze in der Luft bereit.

„Ende 2019 hatte ich mitbekommen, dass in Ostholstein bereits eine Drohne eingesetzt wird“, berichtet der Leiter der Flensburger Drohnengruppe Christian Arndt, „daraufhin bin ich mit der Idee an unsere Geschäftsführung herangetreten und der Startschuss für dieses Projekt war gefallen.“ Bereits Anfang 2020 stand das Konzept, auch die Berufsfeuerwehr Flensburg als verantwortliche Stelle für den Katastrophenschutz in der Stadt war von der Idee angetan und im Februar 2020 wurde seitens des ASB die Drohne vom Typ Yuneec H520 beschafft.

„Wir wollten schon längst einsatzbereit sein und im Ernstfall als Unterstützung für Feuerwehren, Rettungsdienste oder die Polizei zur Verfügung stehen“, so Arndt, „doch die Corona-Pandemie hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Ausbildung und das Einsatztraining erheblich erschwert.“ Nun sind die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des ASB einen großen Schritt weiter. Von den 14 Angehörigen der Drohnengruppe sind bereits sechs zu Drohnenpiloten ausgebildet, weitere sollen folgen. In Kürze soll die Drohne bei der Leitstelle einsatzbereit gemeldet werden. Die Einsatzbereiche können vielfältig sein, das weiß auch Christian Arndt: „Denkbar sind Szenarien zur Erkundung und Lagebilderstellung bei Großschadens- oder Unwetterlagen, bei Wald- oder Flächenbränden, Einsätze bei Großveranstaltungen oder Unterstützung beim Heranführen von Einsatzkräften. Ein weiteres großes Aufgabenfeld ist für uns die Suche nach Personen, Tieren oder Sachgegenständen in der Fläche (Wald, Wiese, Gelände, Gewässer) und in dem Zusammenhang auch die Unterstützung bodengebundener Suchtrupps.“ Auch die Anforderung zur Dokumentation oder Beweissicherung und zur Detektion von Wärmequellen sind denkbare Aufträge, die auf die Drohnenpiloten des ASB warten.

Die Drohne kann für diese Zwecke mit zwei unterschiedlichen Kameras bestückt werden. Mit einer hochauflösenden Wärmebild- und Restlichtkamera, sowie mit einer 20 MP Weitwinkelkamera mit 1“ Sensor und 4K Auflösung. „Besonders die leistungsstarke Wärmebildkamera ermöglicht uns im Ernstfall Menschen oder Tiere aus der Luft zu lokalisieren und zu retten“, erklärt Arndt, „besonders auf Wiesen und Feldern ist die Drohne bei der Suche unschlagbar.“ Die Fernsteuerung der Yuneec H520 verfügt über ein 7“ Touchscreen und mittels HDMI Ausgang kann das Livebild der Drohne auch auf einem externen Monitor im Einsatzleitwagen verfolgt werden.

Im Ernstfall ist die Drohnengruppe des ASB in Flensburg binnen 15-45 Minuten einsatzbereit. Vor Ort angekommen, kann die Drohne binnen weniger Minuten startklar und kurz darauf in der Luft sein. Zum Betrieb des Fluggerätes werden mindestens zwei Personen benötigt. Der Fernpilot (Drohnensteuerer und Truppführer) und ein Luftraumbeobachter. Mit den aktuell zur Verfügung stehenden fünf Akkus können die Einsatzkräfte eine Flugzeit von 125 Minuten möglich machen und bei vorhandener Stromversorgung an der Einsatzstelle auch ein theoretisch unbegrenzten Flugbetrieb anbieten.

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