VW Bus prallt gegen Baum – Ersthelfer retten Fahrer aus brennendem Fahrzeug
Dem mehr als beherzten Eingreifen zweier Ersthelfer ist es zu verdanken, dass der Fahrer eines VW Transporters am Donnerstagabend lebend in ein Krankenhaus geflogen werden konnte. Gegen 21.15 Uhr war Bernd Matthiesen zusammen mit einem Freund aus Friedrichsau kommend auf der L28 in Richtung Jübek unterwegs, als sich direkt vor ihnen ein schrecklicher Unfall ereignete. Der Fahrer eines entgegenkommenden Transporters verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte mit großer Wucht frontal gegen einen Baum. „Der Baum knickte ab und das Fahrzeug fing sofort Feuer“, berichtete Matthiesen, „in dem Moment haben wir nicht lange nachgedacht, sondern instinktiv gehandelt.“ Die beiden Ersthelfer rannten zu dem brennenden Fahrzeug und versuchten mit aller Kraft den Fahrer herauszuziehen. Mit einem dicken Ast stemmten sie die Beifahrertür auf. „Das schreckliche war, nicht nur das Fahrzeug, sondern auch die Kleidung des Fahrers hatte bereits Feuer gefangen“, so Bernd Matthiesen, „er schrie noch lautstark um Hilfe.“ Den beiden Männern gelang es schließlich den Fahrer zu retten und von dem brennenden Transporter wegzuziehen. „Mit meiner Jacke habe ich dann angefangen die brennende Kleidung des jungen Mannes zu löschen“, so Matthiesen.
Anschließend setzten sie den Notruf ab. Die Rettungsleitstelle schickte ein Großaufgebot an Rettungskräften an den Unfallort. Neben mehreren Rettungswagen und dem Schleswiger Notarzt rückten auch die freiwilligen Feuerwehren Friedrischsau, Silberstedt und Lürschau an die Unfallstelle aus. Der schwer verletzte Fahrer des Unfallfahrzeuges konnte an den Rettungsdienst übergeben werden. Der alarmierte Notarzt entschloss sich aufgrund der schweren Verbrennungen umgehend den in Rendsburg stationierten Rettungshubschrauber Christoph 42 anzufordern. Um eine bestmögliche Behandlung zu ermöglichen sollte der Patient schnellstmöglich in eine Spezialklinik nach Lübeck geflogen werden.
Die alarmierten Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten den brennenden Transporter schnell löschen. Kameraden der Feuerwehr leuchteten mit Unterstützung eines Landwirtes eine angrenzende Koppel für die Landung des Rettungshubschraubers aus. Nach einer umfassenden Erstversorgung in einem der Rettungswagen wurde der Patient in den Hubschrauber umgeladen und nach Lübeck geflogen. Lebensgefahr konnte nicht ausgeschlossen werden. Den beiden Ersthelfern, die so mutig und beherzt gehandelt haben, hat er es zu verdanken, dass er das brennende Fahrzeug lebend verlassen konnte.
Brandflecken und Blut auf der Lederjacke von Bernd Matthiesen zeigen wie dramatisch die ersten Minuten gewesen sein müssen. Sein Kollege ist ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert worden, mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung. „Ihm geht es soweit aber gut“, berichtet Matthiesen, „vorsichtshalber sollte er aber mit ins Krankenhaus.“ Die Feuerwehr unterstützte noch bei den Aufräumarbeiten, zerlegte den teilweise auf das Unfallfahrzeug gestürzten Baum und streuten Bindemittel auf ausgelaufene Betriebsstoffe. Von dem Unfallfahrzeug blieb nicht viel übrig. Selbst der Motorblock schleuderte durch die enormen Kräfte aus seiner Verankerung. „Es grenzt an ein Wunder, dass der Fahrer nicht schwer hinter dem Lenkrad eingeklemmt war und schnell befreit werden konnte“, so ein Feuerwehrmann.
Die L28 war für mehrere Stunden voll gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr örtlich um.