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Maisernte in vollem Gange – Polizei kontrolliert in Nordfriesland Erntefahrzeuge

Polizei kontrolliert landwirtschaftlichen Verkehr - Foto: Benjamin Nolte / www.bos-inside.de

27. September 2016 – Husum: Sie prägen derzeit das Landschaftsbild, große schwere Traktorgespanne und Erntefahrzeuge. Seit einigen Wochen ist die Maisernte wieder in vollem Gange, für die Polizei ein Grund die landwirtschaftlichen Fahrzeuge einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. „Wir führen seit einigen Jahren um diese Jahreszeit eine groß angelegte LOF-Kontrolle(Land- oder forstwirtschaftlicher Verkehr) durch“, berichtet Einsatzleiter Dirk Renk, „in den vergangenen Jahren haben wir immer wieder kleinere und größere Mängel in Sachen Ladungssicherung, Straßenverschmutzung oder auch Fahrpersonalrecht festgestellt.“

Renk und seine Kollegen waren am Dienstag mit mehreren Streifenwagen im nördlichen und südlichen Landesteil Nordfrieslands unterwegs. Unter den, hauptächliche aus der Verkehrsüberwachung stammenden, Kontrollteams waren auch Hauptkommissarin Svenja Jeß und Oberkommissar Georg Radau. Eingeteilt im Bereich südlich von Husum hielten die erfahrenen Beamten nach Fahrzeugen aus der Landwirtschaft Ausschau. Es dauerte nicht lange, da ging den Beamten der erste Kandidat ins Netz. Allerdings kein Traktor, sondern ein PKW, dessen Fahrer nicht angeschnallt war. Der Mann versuchte zwar noch sich vor den Beamten zu verstecken, doch es nützte alles nichts, es folgte ein Verwarngeld.

Wenige Kilometer weiter, nahe der Ortschaft Winnert, kreuzten gleich mehrere Traktorgespanne, voll beladen mit Maishäcksel, den Weg der Streifenwagenbesatzung. Mit geschultem Blick drehte Svenja Jeß eine Runde um das Traktorgespann, während Kollege Radau den Fahrer nach seinen Papieren fragte. „Die Ladung war ausreichend gesichert und auch die erlaubte Höhe von vier Metern wurde nicht überschritten“, erläuterte Jeß, „jedoch war bei dem Traktor seit über vier Monaten der TÜV abgelaufen.“ Ein Problem, dass der Fahrer zeitnah beheben muss. „Ausweisdokumente hat leider kaum ein Fahrer dabei“, berichtet Radau, „auch Fahrzeugscheine für Traktor und Anhänger oder falls nötig Ausnahmegenehmigungen können vor Ort meist nicht vorgewiesen werden.“ Bleiben vor Ort Unklarheiten bestehen, so müssen Landwirt oder Fahrer binnen weniger Tage die nicht mitgeführten Papiere bei einer Polizeidienststelle vorzeigen.

Auf Verständnis sind Jeß und Radau am Dienstag nicht bei jedem der kontrollierten Fahrer gestoßen. Ein Landwirt machte seinem Unmut über die Kontrolle lautstark Luft und argumentierte mit Druck und hohen Kosten für die Fahrerkolonne. Ausfallzeiten durch Kontrollen würden ihn teuer zu stehen kommen. Ein weiterer Landwirt forderte mehr Verständnis für die Landwirte in der Erntezeit. Die Beamten würden oftmals viel zu genau hinsehen und nicht nur einhundert, sondern eintausendprozentige Genauigkeit einfordern. Man könne Traktor und Hänger gar nicht nach jedem Beladevorgang so reinigen, das nichts auf die Straße fallen kann, argumentierte ein angestellter Fahrer eines Lohnunternehmers.

Die  Polizeibeamten sehen das anders. „Uns geht es in erster Linie um die Verkehrssicherheit“, so Radau, „wir wollen mit diesen Kontrollen keine Landwirte und Lohnunternehmer ärgern, unsere Aufgabe ist es die Gefahren, die von ungesicherter Ladung, schlecht beleuchteten oder gar überladenen Fahrzeugen ausgehen, zu minimieren.“ Innerhalb von acht Stunden kontrollierten Jeß und Radau am Dienstag elf Fahrzeuge, von denen nur eines ohne Beanstandung blieb. Das es auch anders geht, stellten die Beamten während der Streifenfahrt fest. „Uns sind heute auch Traktorgespanne begegnet, wo man schon im Vorbeifahren erkennen konnte, dass Anhänger und Zugmaschine gereinigt worden sind und keine konkrete Gefahr durch herabfallende Ladung ausgehen konnte“, so Jeß am Ende der Kontrolle.

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