Salpetersäure ausgetreten – Stundenlanger Großeinsatz für die Feuerwehren in Weding
28. Mai 2016 – Weding: Ein Fehler beim Verladen sorgte am Samstag im Handewitter Ortsteil Weding für einen stundenlangen Großeinsatz der Feuerwehr. Auf dem Gelände einer Spedition wurde gegen 7 Uhr ein Behälter mit Salpetersäure beschädigt. Rund 300 Liter der stark ätzenden Säure traten dabei aus. Der Fahrer des LKW reagierte schnell und fuhr den Sattelschlepper von der Laderampe weg. Anschließend alarmierte er sofort die Feuerwehr. Als die ersten Kräfte der freiwilligen Feuerwehr Weding und der Berufsfeuerwehr Flensburg eintrafen reagierte die Säure offenbar bereits. Gelblich, roter Rauch stieg am Auflieger des LKW empor. Unter schwerem Atemschutz begutachteten die Einsatzkräfte die Lage. Zusätzlich wurde der Löschzug Gefahrgut des Kreises Schleswig-Flensburg alarmiert.
Salpetersäure ist farblos, wirkt auf die Haut- und Atemwege ätzend. Die Säure findet Anwendung bei der Herstellung von Düngemitteln, wird aber auch als Zusatzstoff in der Farbverarbeitung für Lacke sowie für die Sprengstoffherstellung verwendet. Salpetersäure reagiert sowohl mit Metallen als auch mit organischen Materialien.
Aus der anfänglichen Prognose den Einsatz bis zum Mittag abgeschlossen zu haben, wurde nichts. Auch am frühen Abend, 11 Stunden nach Einsatzbeginn war ein Großaufgebot im Wedinger Industriegebiet Heideland vor Ort. Im Laufe des Tages wurden die Feuerwehren Jarplund, Handewitt und Ellund nachalarmiert, da Atemschutzgeräteträger an der Einsatzstelle benötigt wurden. Die Arbeiten an dem LKW waren mühsam. Unter Atemschutz mussten die Feuerwehrkräfte in speziellen Schutzanzügen die ausgetretenen Flüssigkeiten binden. Im Anschluss soll der restliche Inhalt des beschädigten Behälters umgepumpt werden.
Der LKW und die Fläche um das Fahrzeug müssen danach ausführlich abgespült werden und das kontaminierte Wasser muss aufgenommen und ebenfalls fachgerecht entsorgt werden. Die untere Wasserbehörde ist vor Ort und begleitet den Einsatz.
Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Informationen der Feuerwehr nicht.
Der Einsatz wird voraussichtlich noch bis in die späten Abendstunden andauern. Bei Temperaturen von über 20 Grad wurde auf die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Lebensmitteln gesorgt.