Traumberuf Feuerwehrmann – Einstellungstest bei der Berufsfeuerwehr Flensburg
28. September 2015 – Flensburg: Es war ordentlich was los auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr Flensburg als am Sonnabend um acht Uhr der Startschuss zum Einstellungstest in die Feuerwehrlaufbahn begann. Insgesamt stellten sich neunundsechzig Männer und drei Frauen den Aufgaben und Prüfungen. „Wir haben die Bewerber in den unterschiedlichsten Bereichen auf ihre Eignung für den Beruf des Feuerwehrmann getestet“, erklärte Rainer Blaas von der Berufsfeuerwehr, „neben sportlichen Prüfungen prüfen wir auch handwerkliches Geschick und fordern die Bewerber in theoretischen Aufgaben“, so Blaas weiter.
Schwimmen war die erste Disziplin des Tages. Innerhalb einer vorgegebenen Zeit galt es eine Distanz im Schwimmbecken des Campusbades zu überwinden, wer schneller ist erhält mehr Punkte, wer länger braucht bekommt weniger Punkte. „Am Ende des Tages gilt der Gesamteindruck“, so Rainer Blaas, „wenn man bei einer Teilprüfung etwas schlechter abgeschnitten hat, dann kann man dieses Ergebnis durchaus auch mit einer anderen ausgleichen.“ Dies galt jedoch nicht für jede der Prüfungen, wer die 200 Meter Schwimmen nicht in sechs Minuten schafft, die 30 Meter Drehleiter nicht zu Fuß erklimmen kann oder beim 5000 Meterlauf zu lange braucht, für den ist die Chance auf Anstellung bei der Berufsfeuerwehr Flensburg vorbei. „Aber auch eine fünf im Mathetest oder vierzig Fehler im Diktat sind für uns Ausschlusskriterien“, erklärt Rainer Blaas.
Nach dem Schwimmen folgt bei sommerlichem Wetter und Windstille eine der anspruchsvollsten Prüfungen auf dem Hof der Feuerwache. Zwei Drehleitern standen, ausgefahren auf dreißig Meter, vor der Fahrzeughalle und jeder Bewerber muss diese, gesichert an einem Seil, zu Fuß erklimmen und oben in luftiger Höhe einmal kurz die Arme ausstrecken. Parallel prüften Kameraden der Berufsfeuerwehr an einer anderen Station das handwerkliche Geschick der Bewerber. Anhand einer spiegelverkehrten Abbildung galt es ein Türschloss zusammenzusetzen und an einer zweiten Station eine kleine Rohrleitung zusammenzustecken. Bei beiden Aufgaben wurde die Zeit gestoppt, je kürzer man gebraucht hat, desto mehr Punkte gab es auch hier.
Zwischen den handwerklichen Prüfungen und dem Sporttest folgte der theoretische Teil. In der großen Fahrzeughalle galt es ein Diktat zu absolvieren und Testaufgaben aus den Bereichen Politik, Allgemeinwissen und Mathematik zu beantworten.
Männer und Frauen werden bei den Eignungstests für die Berufsfeuerwehr gleich gewertet, es gelten für beide Geschlechter identische Anforderungen. Allerdings wurde der Eignungstest in diesem Jahr etwas modifiziert. War eine besonderes schwierige Hürde, insbesondere für die weiblichen Bewerber, in den vergangenen Jahren immer das Seil klettern gewesen, so wurde diese Disziplin nun durch einen Sporttest in der Turnhalle ersetzt. Von den Bewerbern wurden unter anderem Liegestützen, Wechselsprünge über eine Stange, Klimmzüge, ein Geschicklichkeitsparcours und das ziehen einer rund 80kg schweren Übungspuppe verlangt.
Sieben neue Auszubildende sucht Flensburgs Feuerwehrchef Carsten Herzog, die zum 1. März ihren Dienst auf der Feuerwache antreten. Von den 72 angetretenen Kandidaten werden die etwa zwanzig besten ausgewählt und zum Einstellungsgespräch eingeladen. Überzeugen die Bewerber auch im persönlichen Gespräch, so folgt der letzte Teil des Einstellungstests, die ärztliche Untersuchung. In der ärztlichen Untersuchung wird genau geguckt, ob der Bewerber den körperlichen und geistigen Ansprüchen des Berufes gewachsen ist. Am Ende aller Prüfungen und Untersuchungen ist der Berufswunsch in greifbarer Nähe. Nun zählt der Gesamteindruck, den der Bewerber bei allen Vorstellungsrunden hinterlassen hat. Mit dem Brief zum Dienstantritt als Brandmeisteranwärter beginnt dann der lange Weg der Ausbildung zum Feuerwehrmann und Notfallsanitäter.