News Ticker

Flensburg: Rettungswache West hat ihren Betrieb aufgenommen

Einweihung Rettungswache West - Foto: Benjamin Nolte / www.bos-inside.de

04. Juli 2015: Am Montag war es soweit, mit Beginn der Tagschicht hat die neue Rettungswache West in Flensburg ihren Betrieb aufgenommen. Fortan ist im Quakenweg, direkt an der B200, ein rund um die Uhr besetzter Rettungswagen und im Tagesdienst ein Krankentransportwagen stationiert. Gestiegene Einsatzzahlen und der Platzmangel auf der Wache der Berufsfeuerwehr, haben den Bau einer zusätzlichen Rettungswache notwendig gemacht. Neben dem Standort am Munketoft und der von der Firma Promedica betriebenen Rettungswache Ost in der Osterallee ist dies nun der dritte Standort für den Rettungsdienst der Stadt Flensburg. „Die Einsatzzahlen sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen“, berichtet der Chef der Flensburger Berufsfeuerwehr, Carsten Herzog, „nach und nach mussten wir Personal- und Fahrzeugbestand den gestiegenen Anforderungen anpassen.“ Der zur Verfügung stehende Platz hingegen ist in den vergangenen Jahren gleich geblieben, dicht an dicht stehen die Rettungswagen am Munketoft, teilweise dort, wo sie eigentlich gar nicht stehen sollen. Mit dem Neubau am Quakenweg sollte Entlastung geschaffen werden, doch auch diese wird nicht von langer Dauer sein. „Die drei Stellplätze, die in der neuen Rettungswache vorhanden sind, sind bereits voll verplant“, so Carsten Herzog, „seit 1. Juli befindet sich hier jeweils ein Rettungswagen (RTW) und ein kleinerer Krankentransportwagen (KTW). Bereits am 1. Juli kommt ein weiterer Krankentransportwagen hinzu. Wenn man bedenkt, dass die Zahl der Rettungsdiensteinsätze von 2006 mit 15.618 bis 2013 auf bereits 27.400 Einsätze gestiegen ist und die Prognosen für die kommenden Jahren eine erneute Steigerung vorhersagen, dann ist schnell klar, dass der Platzbedarf weiterhin akut vorhanden ist.

Der Standort am Quakenweg ist nicht willkürlich gewählt, sondern überwiegend einsatztaktisch ausgesucht worden. Der Stadtkern und der Osten der Stadt sind derzeit mit je einer Rettungswache gut versorgt, im Westen ist die Versorgung mit der neuen Wache nun weiter optimiert worden. „Die Rettungswache liegt in unmittelbarer Nähe zur B200 und der B199, den zwei wichtigen Ein- und Ausfallstraßen der Stadt und eben diese Anbindung spielt uns beim Einhalten der gesetzlichen Hilfsfristen im Rettungsdienst in die Karten“, erklärt Herzog. Bis die Rettungswache West ihren Betrieb aufnehmen konnte, galt es jedoch noch einige Steine aus dem Weg zu räumen. Der Kleingartenverein am Quakenweg und die Stadt Flensburg einigten sich bei der Übernahme einer Fläche für den Bau der Rettungswache. Mit den Krankenkassen, die die Notwendigkeit einer neuen Wache zwar erkannt haben, galt es sich finanziell zu einigen. Gemäß den Vorgaben der Krankenkassen wurde im vergangenen Jahr mit dem Bau des rund 320qm großen Gebäudes, für das die Stadt Flensburg in Vorkasse gegangen ist. Durch die Zahlungen der Krankenkassen für gefahrene Einsätze wird der Bau refinanziert.

Am vergangenen Freitag übergab Flensburgs Bürgermeister Henning Brüggemann im Rahmen einer feierlichen Einweihungsveranstaltung einen großen roten Schlüssel an die Mitarbeiter des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr Flensburg. Die Gäste, darunter Vertreter der Stadt, der Baufirmen, der Krankenkassen, der Leitstelle, benachbarter Rettungsdienste und Feuerwehren, konnten die neue Rettungswache als eine der ersten in Augenschein nehmen. Neben der Fahrzeughalle für bis zu drei Rettungsmittel befinden sich in dem Zweckbau noch etliche weitere Räume. Direkt an die Fahrzeughalle grenzt ein Sanitätslager an, ein Raum für die Desinfektion von Einsatzmitteln und ein Raum für die Schmutzwäsche. Durch einen Verbindungsraum, in dem Einsatzschuhe und Einsatzkleidung aufbewahrt werden, geht es in den sogenannten „weißen Bereich“, den Sozialtrakt. Neben Umkleideräumen für Männer und Frauen, sanitären Einrichtungen, befinden sich hier auch die Ruheräume für die Besatzung der Rettungswagen. Auf von den Krankenkassen vorgegebenen exakt 5,83 Quadratmetern befindet sich ein Bett und ein kleiner Tisch mit Stuhl. Die Besatzung, die nachts den Rettungswagen besetzt, kann sich in diese Räume, fünf an der Zahl sind vorhanden, zwischen den Einsätzen zurückziehen. Eine Küche, ein Aufenthaltsraum und ein Büro für den bürokratischen Teil der Arbeit runden das Innere der Rettungswache West ab. Ein spezielles Schließsystem verhindert, dass unbefugte die Rettungswache betreten können. In den Sozialtrakt kommt man seitens der Fahrzeughalle und dem Mitarbeitereingang nur mit einem speziellen Chip. Der Raum für die Schmutzwäsche ist über ein Eingabefeld mit Zahlencode für die Mitarbeiter des beauftragten Reinigungsunternehmens zugänglich, in die Wache kommen sie von daaber nicht.

Um im Falles eines Notfalleinsatzes wertvolle Sekunden zu gewinnen und um die Lärmbelästigung durch das Martinshorn für die Nachbarschaft geringer zu halten, gibt es in der Fahrzeughalle einen grünen Knopf, dieser soll Fall eines Einsatzes vor dem Ausrücken von der Besatzung des Rettungswagens gedrückt werden und mit einer festgelegten Zeitverzögerung springt die Ampel an der B199 für alle Verkehrsteilnehmer auf rot, mit Ausnahme für die Fahrzeuge aus Richtung Quakenweg.

(Benjamin Nolte)

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen