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Alt Bennebek: Einfamilienhaus in Flammen – vermisster Junge ist tot

Großbrand in Alt Bennebek - Foto: Benjamin Nolte / www.bos-inside.de

ERGÄNZUNG: Am Sonntagvormittag fanden Einsatzkräfte den 5jährigen Jungen leblos im Gebäude. Nach Informationen der Feuerwehr wurde dieser in seinem Kinderzimmer im Obergeschoss des Gebäudes aufgefunden. Während der Löscharbeiten galt der Junge als vermisst, mehrere Rettungshundestaffeln suchten nach ihm, ohne Erfolg. Nun die traurige Gewissheit für die Familie, die Angehörigen und die über 200 Einsatzkräfte, der Junge hat es nicht rechtzeitig aus dem brennenden Gebäude geschafft.

26. April 2015 – Alt Bennebek: Es war ein Einsatz, der auch gestandenen Feuerwehrleuten an die Substanz ging. Über 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Hundestaffeln waren am Samstagabend stundenlang im Großeinsatz. Gegen 17.30 Uhr alarmierten Anwohner in der Gemeinde Alt Bennebek die Feuerwehr. Flammen und Rauch drangen aus einem Einfamilienhaus in der Straße Westerende. Die schreckliche Nachricht ereilte die Einsatzkräfte bereits auf der Anfahrt, ein fünfjähriger Junge galt zu diesem Zeitpunkt als vermisst. Während drei Bewohner das brennende Haus verlassen konnten, fehlte von dem fünfjährigen jede Spur. Es war unklar, ob dieser unter Schock stehend das Haus verlassen hat oder sich noch in dem brennenden Objekt befand. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst machte sich auf den Weg an die Einsatzstelle.

„Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass der rechte Gebäudeteil des Einfamilienhauses bereits in Vollbrand stand“, berichtet Thomas Neubert, der Pressesprecher der Feuerwehr des Amtes Kropp-Stapelholm. Schon früh ließ der Einsatzleiter der Feuerwehr weitere Kräfte nachalarmieren, die Flammen breiteten sich schnell aus. „Aufgrund der ersten Lagemeldung, dass sich noch ein Kind in dem Gebäude befinden soll, gingen sofort Trupps unter Atemschutz zur Personensuche in das Gebäude“, so Neubert weiter. Den Innenangriff und die Personensuche mussten die Einsatzkräfte nach kurzer Zeit jedoch abbrechen. Die Hitzeentwicklung im Inneren des Gebäudes war zu groß, die Gefahr für die Feuerwehrmänner zu hoch. Das Gebäude stand mittlerweile in Vollbrand.

Rettungshunde suchen Umgebung ab

„Da wir keine hundertprozentige Sicherheit hatten wo sich das Kind befand, haben wir über die Leitstelle Nord Rettungshundestaffeln alarmieren lassen, die den Nahbereich und große Teile des Ortes und später auch ein Waldstück, abgesucht haben“, erklärt Neubert. Neben den freiwilligen Feuerwehren aus Alt Bennebek, Klein Bennebek, Tetenhusen, Kropp, Meggerdorf, Börm, Bergenhusen und der Drehleiter aus Schleswig wurde wenig später auch der Löschzug Gefahrgut des Kreises Schleswig-Flensburg angefordert. Das Team um Einsatzleiterin Annelie Sievers nahm Proben des sich ansammelnden Löschwassers an der Einsatzstelle, da festgestellt wurde, dass dieses ölartig schimmerte. Aufgrund der Tatsache, dass ein zu hoher PH-Wert festgestellt wurde, mussten Teile des Löschwassers aufgenommen werden und ein ablaufen in die Kanalisation verhindert werden. Woher die Verunreinigung kam, konnte nicht festgestellt werden.

Zusätzlich zu den Einsatzkräften der Feuerwehr wurden auch Notfallseelsorger angefordert, die die betroffene Familie und Angehörige betreuten. Auch ein speziell ausgebildeter Seelsorger für die Einsatzkräfte der Feuerwehr war vor Ort. „Aufgrund der Tatsache, dass ein Kind vermisst wird, ist dieser Einsatz sicherlich für alle Einsatzkräfte eine große Belastung, so dass wir auch für unsere Einsatzkräfte die Notfallseelsorge angefordert haben“, berichtet Thomas Neubert.

Stundenlange und schwierige Löscharbeiten

Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, auch über drei Stunden nach dem Ausbruch des Feuers stieg noch dichter Rauch aus dem Gebäude empor, immer wieder waren auch Flammen zu sehen. Die Bauart des Gebäudes und die Tatsache, dass es sich um ein mit Eternit gedecktes Dach handelt, erschwerten die Löscharbeiten. Während die Löscharbeiten in vollem Gange waren, trafen nach und nach immer mehr Rettungshunde ein. Sowohl die Hundestaffeln der Johanniter, des DRK und auch die Rettungshunde Südschleswig unterstützen Polizei und Feuerwehr mit rund 15 Hunden bei der Suche nach dem Vermissten. „Wir haben bei der Suche sowohl Personensuchhunde (Mantrailer) wie auch Flächensuchhunde eingesetzt“, erklärt der Einsatzleiter der Johanniter Hundestaffel Jörg Oestreich, „für unsere Hunde ist so eine Brandstelle ein sehr schwieriges Gebiet, der Lärm, der Brandgeruch und das Löschwasser erschweren die Suche der Hunde“. Leider kehrten alle Hunde von ihrer Suche ohne Erfolg zurück, keinem Hund gelang es eine Fährte aufzunehmen. „Wir müssen momentan leider davon ausgehen, dass sich das Kind noch im Haus befand“, so ein sichtlich bewegter Thomas Neubert am Abend an der Einsatzstelle.

Die Suche mit den Hunden wurde am Abend gegen 23 Uhr abgebrochen, auch die Suche im Brandobjekt musste abgebrochen werden, gefahrlos konnte ohnehin nur das Erdgeschoss abgesucht werden, ein Zugang in das obere Stockwerk war nicht mehr möglich. Endgültige Gewissheit wird es erst im Laufe des Sonntages geben. Dann soll das Gebäude mit Hilfe eines Baggers Stück für Stück abgetragen werden. Die Lösch- und Nachlöscharbeiten zogen sich noch die ganze Nacht über hin. Der Großteil der Einsatzkräfte konnte jedoch gegen Mitternacht abrücken, die Arbeiten sollen am Sonntagmorgen gegen acht wieder aufgenommen werden.

Die Brandursache ist noch unklar. Die Kriminalpolizei war vor Ort, nahm erste Ermittlungen auf und war während der Lösch- und Suchmaßnahmen vor Ort.

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